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Antisemitismus bleibt auch 2022 auf hohem Niveau

Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Anitsemitismus (Rias) dokumentiert Vorfälle und unterhält Meldestellen. Laut einem Bericht von Rias wurden im Jahr 2022 2.480 Antisemitismusfälle in Deutschland gemeldet. Die Zahl antisemitischer Vorfälle ging 2022 leicht zurück. Zwei Kontexte,
die 2021 noch häufig Anlass für antisemitische Vorfälle gewesen waren, spielten im letzten Jahr eine geringere Rolle: Die Coronapandemie war zwar zu Beginn des Jahres noch mehrfach Anlass für antisemitische Vorfälle, verlor jedoch mit Rücknahme der meisten staatlichen Maßnahmen im Verlauf des Jahres stark an Bedeutung.
Auch der arabisch-israelische Konflikt bot im Gegensatz zu den bewaffneten Auseinandersetzungen im Mai 2021 und den damit einhergehenden Mobilisierungen aus dem antiisraelischen Spektrum 2022 keinen spezifischen aktuellen Anlass. Dennoch blieb israelbezogener Antisemitismus auch 2022 auf einem hohen Niveau. 2022 wurde zudem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zu einem Anlass. Andererseits verzeichneten der Bundesverband RIAS und die RIAS-Meldestellen im letzten Jahr wieder mehr gewaltförmige antisemitische Vorfälle. So wurden allein 9 Fälle extremer Gewalt dokumentiert sowie 56
antisemitische Angriffe.

In Mecklenburg-Vorpommern stellte die Dokumentations- und Informationsstelle Antisemitismus (DIA.MV) im Jahr 2022 36 antisemitische Vorfälle fest. 28 davon und somit der überwiegende Teil, fielen in die Kategorie „verletzendes Verhalten“. Hierbei handelte es sich insbesondere um Propaganda in Form von antisemitischen Aufklebern und Schmierereien oder Äußerungen bei öffentlichen Veranstaltungen. Des Weiteren wurden fünf gezielte Sachbeschädigungen, zwei Angriffe und eine sogenannte Massenzuschrift erfasst.

Quellen: RIAS; Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten MV