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Migranten in MV fordern mehr Integrationsangebote

29.05.2016 ǀ Schwerin.  Migranten in Mecklenburg-Vorpommern haben verbesserte Integrationsangebote für Flüchtlinge gefordert. Dazu gehören Integrationszentren auf Kommunalebene, eine erleichterte Mobilität der Flüchtlinge im ländlichen Raum, ein garantierter Anspruch auf Dolmetscherleistungen sowie Maßnahmen für die Integration in den Arbeitsmarkt, teilte das Netzwerk der Migranten-Selbstorganisationen aus MV (Migranet MV) in Schwerin mit. Dort findet eine dreitägige Konferenz der Migranten-Selbstorganisationen aus dem Nordosten statt.

Ferner wurde gefordert, die Sicherheit der Asylheime zu gewährleisten, eine Gesundheitskarte für Asylbewerber sowie eine freiwillige Rückkehrberatung von Flüchtlingen zu installieren. Die Residenzpflicht dürfe nicht wieder eingeführt werden, hieß es. Außerdem müsse ein menschenwürdiges Existenzminimum gewährleistet und Sozialleistungen nicht gekürzt werden. Die Bleibeperspektive müsse individuell geprüft werden. Einzelne Asylbewerbergruppen pauschal von Integrationsmaßnahmen auszunehmen, widerspreche der Individualität des Asylrechts.

Zugewanderte in MV wollten ihren Beitrag leisten, "um unser Land attraktiver für alle zu machen", hieß es weiter. Dies könne nur gelingen, wenn die Landesregierung den Aufbau einer Willkommens- und Anerkennungskultur als strategisches Ziel ihrer Politik einstufe. Insbesondere müssten das ehrenamtliche Engagement vor Ort sowie Initiativen und Projekte für ein friedvolles Zusammenleben mit mehr Geld gefördert werden.

Das Netzwerk der Migranten-Selbstorganisationen aus MV vertritt die Interessen von mehr als 45.000 Zugewanderten aus verschiedenen Ländern. Mehr als 45 Selbsthilfegruppen von Migranten gehören dem Netzwerk an.

 

Quelle: epd/ migranet-mv.de