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Weiterbildungsreihe EVANGELISCH POSITIONIEREN: IM ZWEIFEL FÜR DIE DEMOKRATIE

Der Kooperationsverbund evangelischer Demokratieprojekte in Diakonie und Kirche (KeD) lädt zu einer dreiteiligen digitalen Weiterbildungsreihe ein. Die Reihe richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende in diakonischen und kirchlichen Einrichtungen, an Multiplikator:innen und Demokratieberater:innen. Eine Teilnahme an allen drei Modulen wird empfohlen, die Module können aber
auch einzeln und unabhängig voneinander besucht werden. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich über den Anmeldelink für ein oder mehrere Module an. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

  • MODUL I  – Mittwoch, 23.11.2022, 15:00 – 18:00 Uhr
    „Fallstrick Bibel? – Der Umgang mit der Bibel in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen“
    Wenn wir als Christinnen und Christen unser gesellschaftliches Engagement rechtfertigen oder auf soziale Ungerechtigkeiten hinweisen, sind wir schnell mit einem Bibelspruch oder einer Jesusgeschichte zur Hand. Aber ist die Bibel eine geeignete Argumentationsgrundlage in politischen Auseinandersetzungen und kann sie unser politisches Handeln rechtfertigen und bestimmen?
    Diesen Fragen wollen wir im I. Modul unserer länder- und einrichtungsübergreifenden Fortbildungsreihe nachgehen. Unterstützt werden wir dabei von Prof. em. Eckart Reinmuth, der sich als Neutestamentler nicht nur bestens in der Bibel auskennt, sondern auch die politische Dimension der Heiligen Schrift auf seine Weise interpretieren wird.
    Moderation und Durchführung:
    - Karl-Georg Ohse und Thorid Garbe, Projektteam „Kirche stärkt Demokratie“ im Sprengel Mecklenburg-Pommern
    - Rebecca Lo Bello, EFAS e.V. – Projektleitung „Teges 2.0 – Durch Teilhabe den gesellschaftlichen
    Zusammenhalt stärken“
    Referent:
    - em. Prof. Dr. Eckart Reinmuth, von 1995 bis 2017 Professor für Neues Testament an der Universität Rostock

MODUL II  – Mittwoch, 07.12.2022, 15–18 Uhr
„Sexualität(en) in der Bibel einordnen. Homo-/Queerfeindlichen Auslegungen
biblischer Schriften mit Luthers Verstehensschlüssel begegnen“

Homosexuelle/queere Beziehungen werden von manchen Christ:innen als „sündhaft“ und „schöpfungswidrig“ abgewertet. Bis vor nicht allzu langer Zeit auch durch die Kirche. Diese Ausgrenzung wird oft mit einer buchstabengetreuen Auslegung von Bibelstellen legitimiert, in denen gleichgeschlechtliche Freundschaft, Sexualität und Liebe thematisiert werden. Dem wollen wir im Workshop ebenfalls auf einer theologischen Ebene begegnen – die Bibel ernst, aber nicht wörtlich nehmen.
Superintendent Bertold Höcker macht uns mit Luthers Verstehensschlüssel „was Christum treibet“ vertraut, ordnet die Rolle von Sexualität in der heiligen Schrift und die Bedeutung der Ehe näher ein.
Bitte halten Sie für die gemeinsamen Textauslegungen Ihre Bibel bereit. Für die offene Diskussionsrunde können Sie sich gerne vorab Fragen zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Alten und Neuen Testament überlegen.
Moderation und Durchführung:
- Dr. Stefan Heißenberger, Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Projektleitung „Demokratie gewinnt! In Brandenburg!“
- Paul Nierste, Landesverband Berlin/Brandenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Projektleitung „#AusLiebeZurVielfalt“
Referent:
- Dr. Bertold Höcker, Superintendent des Kirchenkreises Berlin Stadtmitte

MODUL III – Mittwoch, 18.01.2023, 15–18 Uhr
„From hatespeech to hopespeech? Umgangs- und Interventionsstrategien gegen menschenfeindliche Einstellungen und Positionen“
Nicht nur in den sozialen Medien beobachten wir Hass und rechtspopulistische sowie rechtsextreme Inhalte, auch im alltäglichen und beruflichen Kontext sind wir mit menschenfeindlichen Aussagen konfrontiert. Der Workshop lädt zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch und zur Auseinandersetzung mit diskriminierenden und demokratiefeindlichen Einstellungen und Positionen ein. Dabei werden dahinterliegende Kommunikationsstrategien und Akteur:innen vorgestellt, um darauf aufbauend anhand von Fallbeispielen Interventions- und Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren und zu reflektieren.
Wie können wir auch aus einer christlichen und diakonischen Perspektive sprachfähig werden und hoffnungsvolle Narrative der Entgegnung finden? Der Workshop bietet Raum, eigene Erfahrungen einzubringen, Interventionen zu erproben und kreative Umgangsstrategien gegen Hass im Netz und im analogen Raum auszuprobieren.
Moderation und Durchführung:
- Dr. Annalena Schmidt, Diakonie Sachsen, Projektleitung „Demokratie gewinnt!
Haltung zeigen, Verantwortung leben“
- Nele Hoffmann, Diakonie Mitteldeutschland, Projektleitung „Demokratie gewinnt!
In Sachsen-Anhalt und Thüringen“
- Kristina Herbst, Evangelische Akademie zu Berlin, Projektleitung „DisKursLab – Labor
für antisemitismus- und rassismuskritische Bildung & Praxis“